TVO

Es kann nur besser werden für den TV Oberkirch

Nach der 23-Tore-Niederlage im Hinspiel möchte sich der TV Oberkirch in der Handball-Südbadenliga gegen den TuS Schutterwald diesmal achtbarer aus der Affäre ziehen. Die personellen Voraussetzungen sind allerdings äußerst schlecht.

Mit jeder Niederlage rückt der Abstieg aus der Handball-Südbadenliga für den TV Oberkirch ein Stück näher. Im dicht gedrängten Kampf um den Klassenerhalt darf man sich kaum noch Patzer erlauben, vor allem in den Heimspielen. Mit Liga-Primus TuS Schutterwald wartet am Samstagabend (20 Uhr/Oberdorfhalle) jedoch die schwerstmögliche Aufgabe auf die Renchtäler. Vielleicht aber auch die leichteste, denn die Favoritenrolle ist glasklar verteilt. Für den TVO kann es im Vergleich zum 18:41 im Hinspiel nur besser werden. Doch die personellen Voraussetzungen sind schlechter denn je.
,,Es ist tatsächlich ein eher leichtes Spiel für uns, denn die Erwartungshaltung ist nicht sehr groß”, weiß TVO-Trainer Daniel Kempf, der in den letzten Tagen gleich mehrere Hiobsbotschaften zu verdauen hatte. Für Samuel Siefermann ist die Saison beendet, der Torgarant der Oberkircher muss sich am Sprunggelenk operieren lassen. ,,Es hatte sich schon in den letzten Wochen angedeutet. Aber jetzt haben wir Gewissheit”, bedauert Kempf.

Die Fantasie fehlt

Ebenso schwer wiegt der Ausfall von Routinier Timo Roll, der sich am letzten Samstag beim 25:28 in Muggensturm am Knie verletzte. Der 38-Jährige wird gegen Schutterwald definitiv nicht spielen können, es droht wie bei Siefermann ein längerer Ausfall. ,,Er muss ins Kernspin, dann werden wir sehen”, hofft der Coach auf gute Nachrichten. Auch Jan Ücker, den es nach seinem Comeback an der Leiste zwickt, fällt wohl aus, dazu gab es unter der Woche einige Krankheitsfälle.

,,Wir waren teilweise nur sechs Leute im Training. Ehrlich gesagt fehlt mir etwas die Fantasie, wie wir das regeln sollen”, erklärt Kempf. Die übermächtigen Schutterwälder kommen deshalb am Samstag gerade recht, denn in dieser Partie kann der TVO frei aufspielen, bevor es in den Wochen danach gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf geht. ,,Wir müssen uns ohne Sammy und Timo wieder neu einspielen, es gibt keine Automatismen”, erwartet der Coach einen etwas holprigen Auftritt seines Teams, will die Punkte aber nicht kampflos herschenken: ,,Alle, die aufs Feld gehen, können Handball spielen. Wir müssen unser Bestes geben und bereit sein, wenn sich eine klitzekleine Chance eröffnet.”

Fokus verloren

Während die Oberkircher gegen den Abstieg kämpfen, sollte sich der TuS im Aufstiegsrennen keinen Patzer erlauben. ,,Die Drucksituation bei uns ist also nicht geringer”, findet Coach Markus Lais. Zuletzt hat sich Spitzenreiter Schutterwald beim 31:28-Heimsieg gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach sehr schwer getan und Lais den Eindruck gewonnen, ,,dass wir etwas den Fokus verloren haben”. Zu viel, zumindest nach dem Geschmack des Cheftrainers und seines Co-Trainers Manfred Derr, werde im Umfeld über die anvisierte Rückkehr in die Oberliga und vor allem das Topspiel bei Verfolger TV Ehingen am 18. März gesprochen. ,,Doch für uns ist wichtig, dass wir von Spiel zu Spiel denken, jeden Gegner ernst nehmen und wir uns vor allem auf uns selbst konzentrieren”, mahnt der 31-Jährige.

Offene Rechnung

Das gilt natürlich auch für den TV Oberkirch, der in der Hinrunde in der Mörburghalle mit 18:41 böse unter die Räder gekommen war. ,,Die Rechnung, die sie mit uns haben, ist also ziemlich groß”, vermutet Lais und erwartet im Renchtal keinen Selbstläufer. ,,Aber wenn wir unser Spiel aufziehen können, bin ich guter Dinge, dass wir die nächsten beiden Punkte holen werden.”

Wieder in den Kader zurückkehren wird Michael Herzog, ob der Linkshänder dann aber tatsächlich auf dem Feld stehen wird, muss abgewartet werden. Pascal Fleig hat seine Fingerverletzung nun weitgehend auskuriert, auch Neuzugang Jonas Korsten ist wieder dabei. Dass der Kader voll sein wird und im bisherigen Saisonverlauf von Langzeitverletzungen verschont geblieben ist, sieht Lais gerade im Endspurt als Trumpf. ,,Da sollten wir situationsbedingt auf die Gegner reagieren können.”

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug

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