Beim 23:28 im Duell der Südbadenliga-Absteiger gegen den HGW Hofweier zeigte der TV Oberkirch vor allem in der zweiten Hälfte eine enttäuschenden Offensivleistung.
Der Saisonstart des TV Oberkirch in der Handball-Landesliga ist misslungen. Eine Woche nach dem unnötigen Punktverlust beim 34:34 gegen die HSG Hardt unterlagen die Renchtäler am Samstagabend im mit Spannung erwarteten Duell der Südbadenliga-Absteiger dem HGW Hofweier verdient mit 23:28 (13:15). Vor allem die Offensivleistung in der zweiten Hälfte war dabei bedenklich.
„Wir sind zu verkopft im Angriff. Das ist alles irgendwie nur Stückwerk. Wir haben Angst davor, irgendetwas zu verlieren. Jeder macht sich zu viel Druck, das wir gewinnen müssen. Dann passieren zu viele Fehler. Die zweite Halbzeit war nicht gut“, fasste TVO-Trainer Daniel Kempf frustriert zusammen.
Das einzige, was aus Oberkircher Sicht am Samstag gestimmt hat, war die Kulisse. Rund 500 Zuschauer sorgten in der Oberdorfhalle für eine tolle Atmosphäre, auch der HGW hatte viele Fans mitgebracht. In der ersten Hälfte deutete sich das Duell auf Augenhöhe an, das alle erwartet hatten. Bei den Renchtälern zog der in der letzten Saison so schmerzlich vermisste Tomislav Barberic die Fäden im Rückraum und fand unter anderem in den Neuzugängen Regis Matzinger auf Rechtsaußen und Marco Steimle am Kreis immer wieder wurfstarke Anspielstationen. Auf der anderen Seite überragte wie so oft Goalgetter David Knezovic, während Benjamin Hofmann gekonnt Regie führte. So lag zunächst der HGW knapp vorne, ehe die Oberkircher vom 6:5 (13.) bis zum 10:9 (20.) jeweils einen Treffer vorlegten.
Dies sollte dann aber die letzte Führung des TVO bleiben, der zunehmen Probleme mit der offensiven Deckung der Gäste hatte und auch immer wieder an Torhüter Julijan Mali scheiterte. Beim 10:13 setzte sich der HGW erstmals leicht ab (24.), mit 13:15 wurden die Seiten gewechselt.
Danach hielt Oberkirch den Anschluss bis zum 21:23 (49.), vergab aber mehrfach durch leicht weggeworfene Bälle die Möglichkeit, den Hohbergern noch näher auf die Pelle zu rücken. Nur weil auch Marc Wachsmann im TVO-Tor einen ordentlichen Tag erwischte, durften die heimischen Fans noch von der Wende träumen. Doch als Matzinger dann mit einer blutenden Wunde zwischenzeitlich vom Feld musste, fanden die Gastgeber endgültig keine Lösung mehr und Mali machte komplett die Schotten dicht. Mehr als acht Minuten lang ließ der überragende HGW-Keeper keinen Ball mehr passieren. Spätestens nach dem Doppelpack von Vincent Funk zum 21:26 war die Entscheidung gefallen, die Gäste setzten sich sogar auf 21:28 ab (58.). Der Rest war nur noch Ergebniskosmetik.
„Unsere Abwehr hat uns das Spiel gewonnen. Ich bin sehr zufrieden, das war deutlich besser als letzte Woche“, freute sich HGW-Trainer Piotr Dudzic, während Kempf sein Team nun vor allem mental wieder aufbauen muss. „Hofweier war heute besser, das müssen wir einfach akzeptieren und wieder die Lockerheit finden.. Es ist noch nie eine Meisterschaft am zweiten Spieltag entschieden worden“, gibt der TVO-Coach zu Bedenken.
Während die Oberkircher nun am Samstagabend bei der Reserve des TuS Helmlingen ran müssen, ist Hofweier schon am Montagabend gegen Zunsweier wieder gefordert. Dudzic nimmt es mit Humor: „Wir freuen uns, denn spielen ist besser als trainieren.“
TV Oberkirch – HGW Hofweier 23:28
Oberkirch: Wachsmann, Nebel; F. Birk, D. Roll 1, Gross 2, Steimle 2, Tino Birk, Ücker, Matzinger 7, Trayer, Tom Birk, Barberic 4, Schmidt 2, T. Roll 5/2
Hofweier: Mali, Lir; Neff, Hambrecht 1, Isenmann, Kugler 3, Spraul, Hofmann 2, Lienhart, Kauffmann 3, Rudolf 3, Rottenecker, Funk 6, Knezovic 10/3
Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug
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