TVO

„Viel Positives“ beim TV Oberkirch

Handball-Oberliga Südbaden: Trotz Personalproblemen und der frühen Roten Karte gegen Max Schmidt machten die Oberkircher der klar favorisierten HSG Konstanz II lange das Leben schwer.

Der stark ersatzgeschwächte TV Oberkirch konnte in der HandballOberliga Südbaden am Samstagabend gegen Spitzenreiter HSG Konstanz II wie erwartet nicht für eine Überraschung sorgen, machte der Zweitliga-Reserve das Leben aber richtig schwer. Der Endstand von 19:28 (9:13) fiel deutlicher aus, als es der Spielverlauf hergegeben hatte.

Die Renchtäler mussten erneut auf ihre drei Kreisläufer Yannick Ludwig, Marco Steimle und Marius Angrick verzichten, zudem fiel Tomislav Barberic mit einer Knieverletzung aus. Zumindest meldete sich Neuzugang Pascal Lauble, der unter der Woche umgeknickt war, rechtzeitig einsatzbereit. So fand der TVO gut ins Spiel und hatte über 4:2 (7.) bis zum 6:5 (12.) die Führung inne. Die 5:1-Deckung mit dem vorgezogenen Marcel Roche machte den Gästen vom Bodensee das Leben schwer.

„Gegen so eine Mannschaft muss alles passen, damit wir mithalten können. Und das sah am Anfang ganz gut aus“, fand TVO-Trainer Daniel Kempf, musste dann aber mit ansehen, wie Max Schmidt bei einem Konstanzer Gegenzug seinem Gegenspieler in den Wurfarm griff und die Rote Karte sah. Damit stand ab der 12. Minute auch der Not-Kreisläufer nicht mehr zur Verfügung. Dessen Rolle übernahm Fabio Birk, und Konstanz nutzte die vorübergehende Unordnung bei den Grün-Schwarzen, um sich auf 11:6 abzusetzen (20.). „Régis Matzinger hatte schon früh zwei Zeitstrafen“, fürchtete Kempf den nächsten Ausfall eines Leistungsträgers, „aber darauf konnten wir keine Rücksicht mehr nehmen.“ Beim Stand von 9:13 aus Oberkircher Sicht wurden die Seiten gewechselt.

Doch wer glaubte, der Außenseiter würde sich nun seinem Schicksal ergeben, sah sich getäuscht. Angeführt von einem überragenden Marvin Roche im Tor glaubten die Gastgeber weiter an ihre Chance und kämpften sich nach dem 9:14 durch Tore von Fabio Birk, Timo Roll, Régis Matzinger und Pascal Lauble auf 13:14 heran (39.). Die HSG sah sich zu einer Auszeit gezwungen.

Auch beim Stand von 17:19 in der 48. Minute schien eine Überraschung noch im Bereich des Möglichen, doch als dann auch noch Dominik Gross mit einer blutenden Wunde das Feld verlassen musste, war der Deckungsverbund des TVO endgültig gesprengt. „Pascal Lauble musste dann Mitte decken, das hat er wahrscheinlich in seinem Leben noch nicht gemacht“, meinte Kempf. Sechs Treffer der Gäste in Folge zum 17:25 (54.) entschieden die Partie. Auch wenn am Ende ein deutliches 19:28 auf der Anzeigetafel stand, durften die Oberkircher stolz auf ihre Leistung sein. „Es gab viel Positives, das wir mitnehmen können“, erklärte Kempf und hofft nun auf eine entspanntere Personalsituation am kommenden Sonntag (17 Uhr) im Derby beim TuS Helmlingen.

Mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 17:17 bleibt der TV Oberkirch im Oberliga-Mittelfeld und hat weiterhin Chancen, sich für die BW-Oberliga zu qualifizieren, die in der kommenden Saison neu eingeführt wird. Platz fünf, auf den der TVO aktuell zwei Punkte Rückstand hat, würde zur direkten Qualifikation reichen. Der Tabellensechste und -siebte bestreitet im Mai Relegationspiele gegen Vertreter aus Württemberg.

TV Oberkirch – HSG Konstanz II 19:28

Oberkirch: Marvin Roche, Wachsmann; Marcel Roche, F. Birk 1, Brandstetter 3, D. Roll 2, Gross, T. Birk, Matzinger 5, Weißenberger, Schmidt, T. Roll 5, Lauble 3

Konstanz: Pauli, Frensel; Iberl 6, Köble 2, Stotten 4, Yerlikaya 1, Farias-Veeser 1, Lebherz 4/3, Enninghorst 5, Krawietz 4, Köster, Romer 1, Müller

Disqualifikation: Schmidt (Oberkirch/12.)

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug

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