Handball-Südbadenliga: TV Oberkirch trifft am Samstag auf stark eingeschätzten TV Ehingen.
Oberkirch. Wir schreiben den 7. März 2020. Im Südbadenliga-Heimspiel trennt sich TV Oberkirch mit 22:22 von der SG Muggensturm/Kuppenheim. Eigentlich ein Handball-Abend wie jeder andere. Niemand in der Oberdorfhalle ahnte in diesen Stunden, dass es für lange Zeit der letzte Auftritt der Renchtäler vor heimischem Publikum sein würde. Wenige Tage danach wurde die Saison wegen Corona unter- und später abgebrochen. Und in der Spielzeit 2020/21 brachte es der TVO auf eine einzige absolvierte Partie, auswärts in Herbolzheim.
Am Samstagabend, exakt 574 Tage nach dem Remis gegen Muggensturm, ist es endlich wieder soweit. Um 20 Uhr empfängt der TV Oberkirch das Team des TV Ehingen. „Es ist in der eigenen Halle einfach ein ganz anderes Gefühl. Wir wissen, wo die Kabinen sind, kennen das Spielfeld ganz genau – da freut man sich natürlich drauf“, bestätigte Trainer Daniel Kempf. Da spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, dass es wegen Umbaumaßnahmen in der Oberdorfhalle für die Zuschauer nicht so komfortabel ist wie üblich. „Es werden trotzdem einige Fans da sein und uns anfeuern“, ist sich Kempf sicher.
Die Fans im Rücken werden die Oberkircher auch gut brauchen können, denn die Aufgabe gegen Ehingen ist mehr als knifflig. Zum einen, weil der Gegner zu den Favoriten in der Südgruppe der Südbadenliga zählt. Und zum anderen, weil der TVO personell weiterhin nicht aus dem vollen Schöpfen kann. „Wir müssen da momentan etwas improvisieren, weil einige Spieler nicht die volle Distanz gehen können“, erklärt Kempf. Das machte sich zuletzt beim 24:31 in Freiburg bemerkbar, als den Renchtälern nach einer starken Aufholdjagd und einer 22:20-Führung in der letzten Viertelstunde die Puste ausging.
Einige Wackelkandidaten
Der Coach hofft, gegen Ehingen zumindest teilweise wieder auf Samuel Siefermann bauen zu können, der in Freiburg kurzfristig krankheitsbedingt passen musste. „Er wird sicher nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein, aber wir schauen mal was geht“, so Kempf. Ähnliche Wackelkandidaten sind Felix Brandstetter, dessen Knie nach seinem Kreuzbandriss noch nicht voll belastbar ist, und Alex Brandstetter (Sehnenentzündung). „Zudem waren unter der Woche noch zwei Spieler krank“, fasst Kempf zusammen, bleibt aber optimistisch: „Wenn wir unser Spiel durchbringen, dann haben wir auch gegen eine routinierte Mannschaft wie Ehingen die Chance, die Punkte einzufahren.“ Aufgrund der Bauarbeiten in der Oberdorfhalle ist der Eintritt am Samstagabend kostenlos. „Es gibt eventuell sichtbehinderte Plätze durch
Gerüste auf der Tribüne“, erklärt Oberkirchs Handball-Abteilungsleiter Frank Brandstetter. Für Spieler und Zuschauer gilt die 3G-Regel, die auf Einhaltung kontrolliert wird. Alle Besucher müssen sich via Luca-App oder in Papierform registrieren. In der ganzen Halle ist eine medizinische Schutzmaske zu tragen. Das Hygienekonzept kann auf dem SHV Server oder der App des TV Oberkirch eingesehen werden.
Von Marcus Hug