TVO

Die Wege im Renchtal trennen sich wohl wieder

Der TV Oberkirch gewann am Samstag auch das zweite Renchtalderby in der Handball-Landesliga gegen den TuS Oppenau. Eine Neuauflage in der kommenden Saison ist eher unwahrscheinlich.

Fast zwei Jahrzehnte mussten die Handball-Fans im Renchtal auf die Neuauflage des brisanten Derbys zwischen dem TV Oberkirch und dem TuS Oppenau warten. In dieser Saison war es endlich wieder so weit. Sportlich setzte sich der klar favorisierte TVO zweimal deutlich durch (30:22, 33:21), aber das Derby-Erlebnis bleibt allen Beteiligten in bester Erinnerung. Höchstwahrscheinlich werden sich die Wege in der neuen Spielzeit wieder trennen. War das Duell in Oppenau am Samstag vielleicht sogar das letzte direkte Aufeinandertreffen überhaupt?

Schon seit Jahren kooperieren beide Vereine als HSG Renchtal in der Jugend und bei den Reserveteams. Es ist nicht auszuschließen, dass es den Zusammenschluss irgendwann auch bei der ersten Mannschaft geben wird. ,,Von unserer Seite können wir uns das gut vorstellen. Konkrete Überlegungen gibt es aktuell aber nicht”, sagt Andreas Huber, der stellvertretende Abteilungsleiter des TuS. Ähnlich sieht es auch TVO-Abteilungsleiter Oliver Fies: ,,Wir bewerten die Situation nach jeder Saison neu. Aktuell sehen wir noch keinen sportlichen Mehrwert, aber man weiß nie, was in ein paar Jahren ist.” Gestärkt werden solle auf jeden Fall die HSG Renchtal als Unterbau für beide Clubs, die mittelfristig den Aufstieg in die Bezirksklasse schaffen soll.

Hoffen auf den Klassenerhalt

Auf den TuS Oppenau wartet am Samstag bei der punktgleichen HSG Hardt ein echtes Endspiel um den drittletzten Tabellenplatz der Landesliga. ,,Da wollen wir um jeden Preis gewinnen, um die Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren”, so Huber. Stand jetzt würde der TuS als Drittletzter eine Relegation gegen den TuS Oberhausen aus der Süd-Gruppe bestreiten. Ob der Sieger dann tatsächlich in der Liga bleibt, hängt von vielen Faktoren bis hinauf in die 3. Liga ab (siehe Bericht unten).

Auch für den TV Oberkirch gibt es noch eine Menge Unwägbarkeiten. Klar ist das Duell in Stufe 1 der Aufstiegsrelegation gegen den Süd-Zweiten SG Köndringen/Teningen II. Die Spiele finden voraussichtlich am 9. und 11. oder 12. Mai statt. Wie und ob es danach weitergeht, entscheidet sich womöglich erst zwei Wochen später. Falls die Renchtäler gegen die Oberliga-Reserve verlieren, bleiben sie in der Landesliga. Im Erfolgsfall würde es in Stufe 2 der Relegation gegen einen Abstiegskandidaten aus der Südbadenliga gehen, als Gegner kommen die SG Freudenstadt/Baiersbronn, SG Scutro oder HSG Hanauerland in Betracht. ,,Diese Spiele würden wir uns gerne ersparen”, gesteht Fies – vor allem aufgrund der späten Ansetzung am 1. und 9. Juni. ,,Das ist normalerweise die Zeit, in der wir schon langsam wieder mit der Sommervorbereitung beginnen”, stöhnt er.

Unklare Situation

Tatsächlich gibt es ein Szenario, in dem der Sieg in Stufe 1 schon zum Aufstieg reichen würde. Dafür müsste der TuS Schutterwald den Klassenerhalt in der BW-Oberliga schaffen und der TuS Steißlingen in diese aufsteigen. Da sich die Schutterwald-Entscheidung aber wohl bis zum Finale der 3. Liga am 25. Mai hinzieht, steht auch der TVO vor einer nervenzehrenden Zitterpartie.

Egal wie es ausgeht, bewertet Fies die TVO-Saison positiv: ,,Platz zwei war unser Minimalziel, das haben wir erreicht. Und was die Zuschauerzahlen angeht, hatten wir ein deutliches Plus gegenüber der letzten Saison in der Südbadenliga.” Dazu trug nicht zuletzt das Renchtalderby gegen Oppenau bei, aber auch brisante Duelle wie gegen Ottenhöfen, Hofweier oder Ohlsbach/Elgersweier.

Die Personalplanungen für die kommende Saison sind beim TVO – ligaunabhängig – weitgehend abgeschlossen. Die Neuzugänge Marvin Roche (Tor) und Yannick Ludwig (Kreis) ,,schließen wichtige Lücken” (Fies), zudem konnte mit Marcel Roche ein junger Spieler mit Potenzial für die zentralen Positionen im Rückraum verpflichtet werden. ,,Abgänge haben wir keine, damit ist unser Kader richtig breit aufgestellt”, freut sich Fies.

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug

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