TVO

TV Oberkirch war 50 Minuten auf Augenhöhe

Der stark ersatzgeschwächte TV Oberkirch hielt in der Handball-Südbadenliga gegen Primus TuS Schutterwald lange sehr gut mit. Das Endergebnis von 24:32 fiel deutlich zu hoch aus.

Wer am Samstag beim Südbadenliga-Spiel zwischen dem abstiegsbedrohten TV Oberkirch und dem designierten Meister TuS Schutterwald eine einseitige Angelegenheit erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Die ersatzgeschwächten Renchtäler legten einen couragierten Auftritt hin, hielten die Partie bis in die Schlussphase offen und wurden mit dem 24:32 (15:15) am Ende deutlich unter Wert geschlagen.
,,Ich bin sehr zufrieden, wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Am Ende hat dann auch einfach etwas die Kraft gefehlt”, zog TVO-Trainer Daniel Kempf ein positives Fazit. Ohne Goalgetter Samuel Siefermann (Sprunggelenks-OP) und Routinier Timo Roll (Knieverletzung) stand sein Team schon vor dem Anpfiff auf verlorenem Posten, durfte aber lange an der Sensation schnuppern. ,,Wir hatten uns Etappenziele gesetzt, wollten 15 Minuten mithalten, vielleicht 30 Minuten. Am Ende waren es 50. Das ist absolut ok”, konstatierte der Coach.

Kein Klassenunterschied

Vor allem in der ersten Hälfte war von einem Klassenunterschied wie beim 18:41 im Hinspiel nichts zu sehen. Die Oberkircher lagen sogar von Beginn an vorne. Nach dem 1:0 durch den zukünftigen Schutterwälder Stefan Kofler sah es beim 4:2 (6.) und 8:5 (12.) richtig gut aus für den Außenseiter. Auch vom zwischenzeitlichen 10:10-Ausgleich (18.) ließ sich der TVO nicht beeindrucken. Der starke Torhüter Marc Wachsmann ließ keine Schutterwälder Führung zu und parierte unter anderem zwei Siebenmeter. Als Max Schmidt das 15:12 gelang (27.), schien eine Oberkircher Halbzeitführung möglich. ,,Leider haben wir uns dann zwei, drei unnötige Fehler geleistet”, erklärte Kempf den 15:15-Pausenstand.
Erst mit dem 16:15 durch Florian Fahner (32.) lag der TuS erstmals vorne. Aber die Renchtäler lieferten dem Favoriten weiter einen großen Kampf. Eine Schlüsselszene war dann die Rote Karte gegen Felix Brandstetter, der Morris Strosack bei einer Abwehraktion unglücklich im Gesicht traf. Als ,,viel zu hart” beurteilte Kempf die Entscheidung der Schiedsrichter, die einen massiven Einfluss auf die Schlussphase hatte. ,,Da fehlt uns dann einfach nochmal ein wichtiger Mann und die Belastung für die anderen wird noch größer”, ärgerte sich der Trainer.

Harter macht alles klar

Trotzdem gelang Niklas Trayer in der 47. Minute nochmal der Ausgleich zum 21:21. Dann aber setzte sich die große Qualität der ,,Roten Teufel” durch – in Person von Rechtsaußen Philipp Harter, der die Partie mit vier der fünf TuS-Tore bis zum 26:21 (54.) praktisch im Alleingang entschied. Acht der letzten elf und insgesamt 13 Treffer gingen auf das Konto des Linkshänders.
,,Am Ende ist das Ergebnis zu hoch. Mit etwas mehr Glück in der einen oder anderen Situation wäre vielleicht sogar was möglich gewesen”, glaubt Kempf, der für Dominik Gross (,,Er hat 60 Minuten lang vorne und hinten geackert”) ein Sonderlob parat hatte, ansonsten aber die geschlossene Mannschaftsleistung hervorhob: ,,Wenn wir da jetzt Konstanz reinbringen, dann haben wir in den nächsten Wochen alle Chancen.”
Auch wenn der TuS Schutterwald lange brauchte, um sich abzusetzen, war Trainer Markus Lais ,,echt nicht unzufrieden”, wie er nach dem Spiel sagte. ,,Oberkirch hat noch immer Qualität und kämpft gegen den Abstieg. Das muss man berücksichtigen. So ein Spiel ist für uns kein Selbstläufer”, zeigte der Freiburger Respekt vor dem Gegner.
In der ersten Hälfte habe man freilich in der Abwehr zu wenig Zugriff bekommen. Dazu kamen zwölf Fehlwürfe. ,,Dass wir die Chancen gut rausgespielt haben war das eine, dass Marc Wachsmann gut gehalten hat, das andere”, so Lais. In der zweiten Hälfte habe man dann die Wurfquote auf 85 Prozent gesteigert. ,,Wir hatten drei Fehlwürfe in den zweiten 30 Minuten. Und wenn man dann noch mit acht Toren Unterschied gewinnt, ist es okay”, fand der TuS-Trainer.

TV Oberkirch – TuS Schutterwald 24:32 (15:15)
Oberkirch: Wachsmann, Nebel; F. Brandstetter 2, D. Roll 6/2, Gross 6, Walz, Tino Birk 2, Ücker, Trayer 1, Huschle, Kofler 5, Tom Birk, Schmidt 2, A. Brandstetter
Schutterwald: Wegner, Sieck 1; T. Heuberger, Doll 2, Heppner 4, K. Heuberger, Fahner 2, Seigel 1, Korsten 1, Herzog, Silberer 2, Fleig 3, Harter 13/1, Strosack 3
Disqualifikation: F. Brandstetter (40:20)

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug

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