In der Handball-Südbadenliga stecken die abstiegsbedrohten Renchtäler um Trainer Daniel Kempf etliche Rückschläge weg und feiern einen wichtigen 34:33-Heimsieg gegen Kappelwindeck/Steinbach.
Einen immens wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt in der Handball-Südbadenliga hat der TV Oberkirch am Samstagabend in der heimischen Oberdorfhalle gefeiert. Durch den packenden 34:33 (16:18)-Erfolg über die SG Kappelwindeck/Steinbach kletterte die Mannschaft von Trainer Daniel Kempf im dichten Tabellenkeller auf den viertletzten Rang.
“Sieg der Moral”
Doch der Weg zum zweiten Heimsieg in Folge war für die Renchtäler äußerst steinig. Denn der an einer Entzündung im Sprunggelenk laborierende Samuel Siefermann saß nur als moralische Unterstützung auf der Bank. In der ersten Halbzeit bekam Timo Roll dann einen Schlag ins Gesicht und musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch, ebenso wie später Dominik Gross, der sich eine Platzwunde zuzog, zumindest vorübergehend blutüberströmt vom Feld. Und zu allem Überfluss vertrat sich Jan Ücker das Knie und konnte nicht mehr weiterspielen. ,,Das war nicht nur ein ganz wichtiger Sieg, sondern auch ein Sieg der Moral und für die Moral”, war Oberkirchs Trainer Daniel Kempf nach 60 nervenaufreibenden Minuten mit zahlreichen Rückschlägen erleichtert und zugleich stolz auf sein Team: ,,Wir hatten zwischendurch nur ein bis zwei nominelle Rückraumspieler auf dem Feld. Wie wir das aller Widrigkeiten zum Trotz im Kollektiv geregelt haben, war schon klasse. Das war eine kämpferisch richtig gute Leistung, wie man sie in unserer Situation bringen muss.”
Denn seine Mannschaft rannte von Beginn an den Gästen hinterher. Nach dem 3:3-Zwischenstand (5.) zog Kappelwindeck/Steinbach beim 6:10 (14.) und 11:15 (24.) sogar auf vier Tore davon. ,,Wir haben in dieser Phase zu viele frei Bälle vergeben. Es lag an uns selbst, aber wir waren trotzdem im Spiel”, hatte Kempf beim 16:18-Rückstand zur Pause kein schlechtes Gefühl.
Schippe draufgepackt
Und seine Mannschaft kam – angetrieben von den Brüdern Timo und Dennis Roll (je 8 Tore) – energisch aus der Kabine. ,,In Halbzeit zwei haben wir uns kämpferisch noch mal gesteigert und mehr Aggressivität an den Tag gelegt. Jeder hat noch mal eine Schippe draufgepackt”, sah Kempf sein Team beim 19:19 (34.), 21:21 (38.) und 31:31 (53.) auf Augenhöhe mit den Gästen. Erstmals überhaupt selbst in Führung warf Dennis Roll seine Farben mit seinem Treffer zum 32:31 in Minute 54. Und diese Führung behaupteten die Oberkircher in einer packenden Schlussphase, in der beide Teams Möglichkeiten ausließen davonzuziehen. ,,Wir haben stets dir Ruhe bewahrt und vor allem konzentriert verteidigt. Das war am Ende auch der Schlüssel zum Erfolg”, atmete Kempf tief durch als der letzte Freiwurf der SG vier Sekunden vor der Schlusssirene im Block hängenblieb und der 34:33-Heimsieg in trockenen Tüchern war.
Nun hat das Oberkircher Lazarett bei zwei spielfreien Wochenenden Zeit, die Blessuren auszukurieren, ehe am 25. Februar das Gastspiel bei der SG Muggensturm/Kuppenheim ansteht.
TV Oberkirch – SG Kappelwindeck/Steinbach 34:33 (16:18)
Oberkirch: Wachsmann, Nebel; Faltien, Siefermann, Brandstetter 6, D. Roll 8, Gross 3, Walz, T. Birk 1, Ücker 1, F. Birk, Kofler 5, Schmidt 2, T. Roll 8/1.
Kappelwindeck/Steinbach: Boos, Forcher; Materna 7/1, Schmitt 3, Pfliehinger, Schreck 1, Höll 6, Kern 2, Schlageter 4, Braun 8/4, Gemeinhardt, Demler 2, Schnatterbeck.
Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Heiko Rudolf
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