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TV Oberkirch im Angriff unterirdisch

Für den abstiegsbedrohten Handball-Südbadenligisten war bei der 25:28-Niederlage bei der SG Muggensturm/Kuppenheim viel mehr drin. Samuel Siefermann muss operiert werden.

Nach zuletzt zwei Siegen in Serie vor der Fasnachtspause und 8:2 Punkten aus den letzten fünf Partien hat der abstiegsbedrohte TV Oberkirch einen weiteren Befreiungsschlag im engen Tabellenkeller der Handball-Südbadenliga verpasst. Am Samstagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Daniel Kempf auswärts der favorisierten SG Muggensturm/Kuppenheim mit 25:28 (10:13). Zwar hielten die Renchtäler über weite Strecken der Partie mit, in den Genuss einer Führung kamen die Gäste in den gesamten 60 Minuten aufgrund einer laut Kempf ,,unterirdischen Angriffsleistung” aber nicht ein einziges Mal und verpassten somit die erhofften ,,Bonuspunkte”.

Riesenchance vergeben

,,Ich bin schon sehr enttäuscht. Viel leichter wird es nicht, in Muggensturm zu gewinnen. Wir haben eine riesengroße Chance vergeben, gegenüber den direkten Konkurrenten ein wenig vorzulegen”, war Daniel Kempf am Morgen nach der Niederlage im Landkreis Rastatt bedient. Ohne den Langzeitverletzten Tomislav Barberic, Jan Ücker (Leistenprobleme), Niklas Trayer (krank) und Samuel Siefermann, der Ende März am lädierten Sprunggelenk operiert wird und bis Saisonende ausfällt, waren die Voraussetzungen für die Renchtäler nicht optimal, doch nach 60 Minuten musste sich Kempf eingestehen: ,,Mit einer einigermaßen ordentlichen Leistung wäre hier trotzdem ein Sieg möglich gewesen, zumal die Abwehr ganz gut stand. Das waren zwei verlorene Punkte.”

Das Problem der Oberkircher, die trotz teils deutlicher Rückstände wie 4:8 (17.) oder 6:11 (22.) schon in der ersten Halbzeit immer wieder herankamen, lag in der Offensive. ,,Durch viele technische Fehler, Fehler im Passspiel und vergebene frei Würfe haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Wir waren vorne viel zu pomadig und hatten zu wenig Bewegung. Ich weiß gar nicht, wo diese Verunsicherung herkommt”, attestierte Daniel Kempf lediglich dem treffsicheren Dennis Roll (8 Tore) und dem eingewechselten Youngster Marco Huschle (2) Normalform: ,,Sie haben sich etwas zugetraut. Marco war auf Halblinks mutiger als die meisten etablierten Spieler.”

10:13-Rückstand zur Pause

Nach dem 10:13-Pausenrückstand schien die Partie beim 13:21 (40.) zugunsten der heimischen SG gelaufen. ,,Wir haben auch in der zweiten Halbzeit immer gespürt, dass noch etwas geht. Die Mannschaft war gewillt, das hat die Abwehrleistung gezeigt. Aber den Turnaround haben wir nie geschafft, weil wir ihn im Angriff verspielt haben”, ärgerte sich Kempf, dessen Team beim 20:24 (51.) nochmal Hoffnung schöpfte, dass man die SG, die nach zuvor drei Niederlagen und ohne ihren Mittelmann Benjamin Hofmann angeschlagen wirkte, beim 25:28 nicht in die Knie zwingen konnte: ,,Das können wir uns in unserer Situation eigentlich nicht leisten. Daraus müssen wir lernen.”

Eine deutliche Steigerung ist bereits am kommenden Samstag nötig, wenn der dominiernde Ligaprimus TuS Schutterwald in der Oberdorfhalle gastiert. ,,Da haben wir nichts zu verlieren. Aber es geht wieder um zwei Punkte”, weiß Kempf, dass bei seiner Mannschaft schon viel zusammenpassen muss, um Zählbares einzufahren.

SG Muggensturm/Kuppenheim – TV Oberkirch 28:25 (13:10)
Muggensturm/Kuppenheim: Kiyici, Bissinger 1; Josenhans 6/3, Crocoll 4, Unser 1, Reuter 4, Angrick 2, Ströhm 2, Welzer, Charles 5/2, Rastätter, Mack 1, Spangenberg 1, Holler 1.
Oberkirch: Wachsmann, Nebel; F. Brandstetter 1, D. Roll 9, Gross 1, Walz, T. Birk 1, Ücker, F. Birk, Huschle 2, Kofler 3, Schmidt 2, T. Roll 6/2, A. Brandstetter.
Disqualifikation: Samuel Josenhans (41:34)

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Heiko Rudolf

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