Der Auftakt zur Aufstiegsrunde in der Handball-Südbadenliga bescherte den Zuschauern in der Oberkircher Oberdorfhalle beste Unterhaltung und ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende setzte sich der TV Oberkirch im Derby gegen den TuS Helmlingen mit 35:32 (16:16) durch.
Der TVO schaffte damit den Sprung vom achten auf den fünften Tabellenplatz, während sich der Rückstand des Tabellenzweiten aus Rheinau auf Spitzenreiter TuS Altenheim auf fünf Punkte vergrößerte. Bis es soweit war, gab es aber für beide Teams einige Höhen und tiefen.
Die ,,jungen Wilden” des TuS Helmlingen legten los wie die Feuerwehr und zwangen TVO-Trainer Daniel Kempf bereits nach 4:14 Minuten zur ersten Auszeit. Da stand es schon 1:5 – weil die aggressive Deckung der Gäste zahlreiche Bälle erobert und bereits vier Mal per Gegenstoß getroffen hatte. ,,Wir waren zwar durchaus auf die Spielweise des TuS eingestellt, aber sie haben unsere Fehler gut provoziert”, lobte Kempf den Gast, der durch den fünften Treffer in Folge von Jan Parpart gar auf 7:2 davonzog (7.).
Stabile Defensive
Dann aber stabilisierten sich die Renchtäler und zwangen den Gast durch konsequente Deckungsarbeit immer wieder zu unkontrollierten Abschlüssen, die desöfteren das Ziel verfehlten. ,,Wir haben da immer wieder die gleichen Fehler gemacht und nicht die richtige Lücke gefunden”, analysierte TuS-Trainer Thomas Schuppan, der mitansehen musste wie die Oberkircher Tor um Tor herankamen und 30 Sekunden vor der Halbzeit beim 16:15 sogar erstmals in Führung gingen. Mit 16:16 ging es dann in die Pause.
Den Rückenwind der Aufholjagd nahm der TVO mit und setzte sich nach dem Wechsel schnell und scheinbar vorentscheidend ab. Beim 23:17 (38.) deutete alles auf einem Heimsieg hin, aber dann verfielen die Gastgeber wieder in eine bereits öfters offenbarte Schwäche. ,,Wir kennen die Problematik, das wir in solchen Phasen dann einfach zu viel wollen. Da müssen wir ruhiger spielen, auch mal etwas Zeit von der Uhr nehmen”, haderte Kempf. Stattdessen ermöglichte man dem Gast zahlreiche leichte Tore und binnen weniger Minuten den Ausgleich zum 24:24.
Remis kurz vor Schluss
,,Da waren wir eigentlich am Drücker”, fand Schuppan, ,,aber da sieht man manchmal eben noch die Unerfahrenheit der Mannschaft.” Denn der TuS versuchte nun, den einen oder anderen Angriff mit der Brechstange abzuschließen und scheiterte auch mehrfach am inzwischen eingewechselten Reservekeeper Peter Czizmazia, der die Renchtäler im Spiel hielt und dafür sorgte, dass zwei Minuten vor Schluss beim Stand von 32:32 noch alles offen war. ,,Er hat es sehr gut gemacht”, lobte Kempf den Stammkeeper der zweiten Mannschaft, der durch den Ausfall von Marc Wachsmann ins Team gerückt war.
Lob für Kofler
In der heißen Schlussphase setzte sich dann die Erfahrung gegen die Jugend durch. Für die Entscheidung sorgte mit Stefan Kofler dann letztlich der Mann des Tages auf TVO-Seite. ,,Er ist einfach ein super Kreisläufer mit einem guten Gespür, der gegen eine aggressive Abwehr wie die von Helmlingen natürlich auch seine Räume bekommt”, so Kempf. Die letzten beiden der insgesamt zehn Kofler-Tore brachten Oberkirch das 34:32 und damit die Entscheidung. ,,35 Gegentore sind zu viel, damit werden wir in der Aufstiegsrunde kein Spiel gewinnen”, weiß Schuppan, während sein Trainerkollege jetzt entspannt auf die kommenden drei Auswärtsspiele in Folge blickt: ,,Wir nehmen jetzt ordentlich Selbstvertrauen mit und werden mal schauen, was da so geht.”
TV Oberkirch – TuS Helmlingen 35:32 (16:16)
Oberkirch: Nebel, Czizmazia; Siefermann 7, F. Brandstetter 1, D. Roll 4, Schlenk, Gross, Ücker, A. Brandstetter, Kofler 10, Barberic 2, Schmidt 5, T. Roll 6/4
Helmlingen: Nikolic; Lasch, Zimmer-Zimpfer, Parpart 10, Hirtz 3, Fien 5/1, M. Meyer 1, Horn, J. Schmitt, S. Schmitt 1, Strübel 2, Pomiankiewicz, J. Meyer 8, Seiler, Schoch 2