550 Zuschauer kamen zum ersten Aufeinandertreffen zwischen dem TV Oberkirch und dem TuS Oppenau seit 19 Jahren und sahen einen souveränen 30:22-Sieg des Favoriten.
Das mit Spannung und riesiger Vorfreude erwartete Renchtal-Derby in der Handball-Landesliga zwischen dem TV Oberkirch und dem TuS Oppenau wurde sportlich zu einer klaren Sache für den favorisierten TVO, der sich mit 30:22 (14:8) durchsetzte. Die 550 Handball-Fans in der proppevollen Oberdorfhalle feierten nach Spielende aber beide Mannschaften und bescherten allen Beteiligten ein unvergessliches Derby-Erlebnis.
TuS-Trainer Philipp Knöpfler, der beim letzten Pflichtspiel-Aufeinandertreffen im Frühjahr 2005 selbst noch auf dem Platz stand, hatte schon vor dem Anpfiff Gänsehaut. ,,45 Minuten vor Spielbeginn waren die Tribünen voll. Da hat man schon beim Aufwärmen gemerkt, dass es ein ganz besonderer Abend ist”, erklärte er. Sein Gegenüber Daniel Kempf hatte ,,noch nie eine so volle Halle erlebt, seit ich in Oberkirch bin.” Und auch TVO-Abteilungsleiter Oliver Fies war erleichtert, dass der große organisatorische Aufwand im Vorfeld belohnt wurde: ,,Wir hatten noch nie so viel Arbeit vor einem Spiel mit Aperol- und Bierstand, Großleinwand für das EM-Spiel Deutschland gegen Österreich usw… aber es war eine rundum gelungene Veranstaltung.”
Sportlich gesehen sorgte der Tabellendritte aus Oberkirch schnell für klare Verhältnisse. Als Knöpfler nach gut sieben Minuten zur ersten Auszeit gezwungen war, hatte der TuS noch keinen Treffer erzielt und lag 0:3 zurück. Mit Samuel Siefermann (TVO) und Alexandru Micu (TuS) mussten beide Teams grippebedingt auf wichtige Spieler verzichten, wobei der Ausfall ihres besten Torschützen die Oppenauer deutlich mehr schmerzte.
Beim Stand von 11:2 für Oberkirch (19.) drohte dem Aufsteiger ein Debakel. Knöpfler stellte um auf eine 4:2-Deckung und brachte den wiedergenesenen Marcel Hilger im Tor, der direkt einen Siebenmeter von Timo Roll parierte und weitere freie Würfe abwehrte. So schafften es die Gäste, den Rückstand bis zur Pause auf 8:14 zu verkürzen.
Auch nach dem Wechsel machte Hilger dem TVO zunächst das Leben schwer. ,,Ich habe früh gemerkt, dass ich einen guten Tag habe. Gerade vor so einer Kulisse ist das natürlich besonders schön”, freute sich der Keeper. Aber auch sein Gegenüber Henrik Nebel, der in Halbzeit zwei für Marc Wachsmann übernahm, präsentierte sich von seiner besten Seite und verhinderte, dass der TuS näher als auf 13:17 durch seinen überragenden Torschützen Radoslav Jankowski (11 Treffer) herankommen konnte (39.). Mit einem Zwischenspurt zum 23:14 durch Régis Matzinger (45.) entschied der TVO das Derby endgültig.
,,Wir haben das Spiel in den ersten 20 Minuten verloren. Trotzdem muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, denn keiner hat sich aufgegeben und wir haben gekämpft bis zum Schluss”, analysierte Knöpfler. Für Kempf spielte die zwischenzeitlichen Schwächeperiode seines Teams nur eine untergeordnete Rolle: ,,Wir waren am Anfang sehr konzentriert, dann haben wir uns etwas raus bringen lassen. Aber insgesamt war der Sieg ungefährdet.” Routinier Timo Roll fasste zusammen: ,,Es war von den ganzen Rahmenbedingen her einfach ein unvergesslicher Abend.”
TV Oberkirch – TuS Oppenau 30:22 (14:8)
Oberkirch: Wachsmann, Nebel; F. Birk, D. Roll 6, Gross 1, Steimle 2, T. Birk 2, Ücker, Matzinger 4, Trayer 2, Huschle, Barberic 3, Schmidt 5, T. Roll 5/1
Oppenau: Baumann, Hilger, Neumayer; N. Huber 2, F. Kimmig 3, Maier, S. Huber, Zimmermann 2, P. Kimmig 1, Poß 1, L. Huber, Jankowski 11/4, Spinner 2
Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug
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