Nach vier Siegen in Folge hat sich der TV Oberkirch auf den zweiten Tabellenplatz verbessert und trifft jetzt am Samstagabend auf den Spitzenreiter TuS Altenheim.
Wenn der Zweite in einem Derby auf den Ersten trifft, verspricht das in der Regel ein großes Spektakel mit vielen Zuschauern zu werden. Zumindest Letzteres ist am Samstag nicht der Fall, wenn der TV Oberkirch in der Handball-Südbadenliga Gruppe Süd um 20 Uhr gegen den TuS Altenheim antritt. Aufgrund der aktuellen Corona-Richtlinien werden die Ränge in der Oberdorfhalle aller Voraussicht nach leer bleiben. ,,Das ist natürlich extrem schade. Gerade in dieser Konstellation lebt so ein Spiel natürlich auch von den Emotionen auf dem Feld und den Rängen”, bedauert Daniel Kempf.
Trotzdem will sich der TVO-Trainer nicht lange mit den Rahmenbedingungen aufhalten. ,,Das sind Dinge, die wir nicht beeinflussen können und die sich aktuell sowieso von Tag zu Tag ändern. Deshalb konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Sportliche.” Diesen Fokus hat er auch bei seiner Mannschaft festgestellt: ,,Wir arbeiten sehr gut in den letzten Wochen und haben aktuell auch eine gute Trainingswoche ohne personelle Ausfälle.”
Stabiler als im Hinspiel
Dies hat sich in den letzten Wochen auch in den Ergebnissen widergespiegelt. Mit vier Siegen in Folge haben sich die Renchtäler auf den zweiten Tabellenplatz verbessert. Das 25:33 aus dem Hinspiel in Altenheim am 8. Oktober, als der TVO chancenlos war, ist längst abgehakt. ,,Wir haben jetzt eine ganz andere Situation. In den letzten Wochen haben wir uns deutlich stabilisiert, außerdem spielen wir daheim”, nennt Kempf die Argumente, die für seine Mannschaft sprechen. In der Oberdorfhalle haben die Oberkircher in der laufenden Saison bislang keinen Punkt abgegeben.
Trotzdem kennt er die Stärke des Tabellenführers aus dem Ried natürlich ganz genau. ,,Da kommt schon eine ordentliche Wucht auf uns zu, die haben richtig Power”, weiß Kempf, dass es keinen Sinn macht, sich in der Defensive auf einzelne Spieler wie den 70-fachen Saison-Torschützen Lukas Glunk zu konzentrieren. ,,Da müssen wir schon auf alle aufpassen, sonst haben wir keine Chance”, so der Coach.
Trotz holprigem Beginn hat der TuS Altenheim am vergangenen Wochenende sein Heimspiel gegen die SG Köndringen/Teningen II am Ende deutlich gewonnen und geht nach nun neun Siegen in Serie als Tabellenführer mit entsprechend breiter Brust) ins Spitzenspiel. ,,Wir haben uns am Anfang gegen erfahrene Köndringer richtig schwer getan, konnten uns dann mit zunehmender Spieldauer aber freischwimmen”, analysiert TuS-Trainer Stefan Bayer den 40:28-Heimerfolg seiner Mannschaft, der nach der Auftaktniederlage gegen Ehingen mittlerweile den neunten Sieg im zehnten Spiel bedeutete. Entsprechend gut ist die Stimmung in der Mannschaft. ,,Wir sind mittlerweile richtig gut ins Rollen gekommen und können uns definitiv nicht beklagen”, hofft Bayer daher, dass der Spielbetrieb trotz der dynamischen Pandemielage fortgesetzt werden kann: ,,Wir hoffen, dass wir weiterspielen dürfen – wenn auch ohne Zuschauer und mit 2G. Wir sind jedenfalls bereit.”
Respekt vor dem Rückraum
Und das müssen die ,,Aldner” auch am Samstagabend sein, denn der gastgebende TV Oberkirch geht seinerseits mit der Empfehlung von vier Siegen in Serie in dieses Spitzenspiel und hat in eigener Halle noch keinen Punkt abgegeben. ,,Der TVO ist für mich eine der stärksten Mannschaften der gesamten Südbadenliga mit einer bärenstarken ersten Sechs und dem überragenden Rückraum mit Barberic, Roll und Siefermann”, rechnet Bayer mit einem ,,engen Spiel.”
Da Bayer davon ausgeht, dass beide Mannschaften in die Meisterschaftsrunde einziehen werden, will der Altenheimer Coach unbedingt die beiden Punkte aus dem Renchtal mitnehmen. ,,Wir müssen 60 Minuten lang ein hohes Niveau halten und geduldig sein. Denn das einzige Manko des Gegners ist die Breite des Kaders”, findet Bayer, der zwar den ein oder anderen erkälteten Spieler, aber aktuell keinen Coronafall im Kader hat. So fehlt am Samstag neben den Langzeitverletzten Marvin Schaumann (Meniskus), Luca Barbon (Kreuzband) und Kevin Wilhelm (Daumen) voraussichtlich nur der noch nicht vollständig geimpfte und somit nicht spielberechtigte Oliver Gieringer.
Von Marcus Hug/Heiko Rudolf.