Trainer Daniel Kempf geht mit seinem Team gelassen in die zweigeteilte Handball-Südbadenliga. Das Ziel ist Platz vier und damit das Erreichen der Aufstiegsrunde.
Oberkirch. Eins wird rasch klar: Daniel Kempf hat keinen Corona-Blues. „Wir sind bislang alle gut durch die Pandemie gekommen und der Zustand der Mannschaft ist wirklich sehr gut“, sagt der Trainer des Handball-Südbadenligisten TV Oberkirch.
Dabei hat Corona die Handballer besonders hart getroffen. Nur ein einziges Punktespiel konnte der TVO in der letzten, ganz früh abgebrochenen Saison bestreiten. Am ersten Spieltag setzte es eine satte Niederlage in Herbolzheim, dann fielen die nächsten beiden Spiele der Renchtäler einer Quarantäne zum Opfer, ehe schon der Schlusspfiff von der Landesregierung kam.
Jetzt kauern sie wieder in den Startlöchern. Am Samstag soll’s losgehen – auswärts bei der SG Ohlsbach/Elgersweier. Unter völlig neuen Umständen. Die 16 Vereine umfassende Südbaden-Liga wurde schon vor der nach bereits vier Spieltagen abgebrochenen Vorsaison in zwei Achter Gruppen aufgeteilt. Nach Vor- und Rückrunde (insgesamt 14 Spiele) nehmen die ersten vier ihre untereinander ausgespielten Punkte mit und bestreiten mit den ersten vier der anderen Gruppe eine Aufstiegsrunde. Nach gleichen Muster spielen die unteren vier die Absteiger aus. Kempf findet dieses Modell prinzipiell gut. „Das ist mal was anderes“, sagt er, „und auch spannend. Aber in erster Linie geht es darum, überhaupt wieder Handball zu spielen!“ Und das haben seine Jungs in der acht Monate langen Pause wegen des Lockdowns nicht verlernt. „Ich bin zufrieden“, sagt der Trainer, „klar, da gab es zwei, drei Spieler, die weniger gemacht haben. Dafür aber auch ein paar andere, die in einem besseren Zustand zurückgekommen sind, als sie vor der Pause waren. Es gab nichts im Training, wo man lange gebraucht hätte, um wieder in die Spur zu kommen.Der 46 Jahre alte Ex-Bundesliga- Spieler des TuS Schutterwald und der SG Willstätt/ Schutterwald hat ein klares Ziel für die neue Saison: „Unter die ersten vier kommen“, sagt Kempf, „so wie das jeder will, denn dann hat man nichts mit dem Abstieg zu tun.“ Der TV Oberkirch startet in der Süd-Gruppe. Aus der Ortenau sind da noch der TuS Altenheim und die SG Ohlsbach/ Elgersweier dabei. Ansonsten kommen die Konkurrenten aus dem Freiburger Raum: Ehingen, SG Köndringen/Teningen II, Herbolzheim und andere mehr.
Im Gegensatz zum Modus ist beim TV Oberkirch fast alles geblieben, wie es war. Alex Fies und Marco Eckenfels haben mit Handballspielen aufgehört, dafür sind in Marcel Faltien und Alex Brandstetter zwei Leute aus der zweiten Mannschaft in den Kader er ersten aufgerückt. „Ich sehe den TuS Altenheim weiter vorne“, prognostiziert Kempf, „die haben eine richtig gute Mannschaft. Ansonsten lege ich mich nicht fest. Nach anderthalb Jahren Wettkampfpause muss jede Mannschaft erst mal wieder in den Wettkampfmodus kommen und sich einspielen.“ Leitwolf im Team des TV Oberkirch ist nach wie vor Kapitän Tomislav Barberic. Ein Trumpf auf der rechten Angriffsseite sind die Brüder Timo und Dennis Roll. Aber der TV Oberkirch hat kein leichtes Startprogramm. Dem Auftakt in Ohlsbach folgt ein zweites Auswärtsspiel in Freiburg, dann kommt der TV Ehingen. „Man wird sehen müssen, wie das läuft“, sagt Daniel Kempf. Doch er ist auch in dieser Hinsicht guter Dinge: „Wir haben viele Testspiele gegen gute Gegner absolviert und in der Vorbereitung Wert darauf gelegt, das Level immer hoch zu halten.“
VON THOMAS KASTLER